
Japan zu Gast am Main: Frankfurt wird zum Hotspot der japanischen (Film-)Kultur
Vom 27. Mai bis 1. Juni 2025 feiert das Nippon Connection Filmfestival sein 25-jähriges Jubiläum und präsentiert ein vielfältiges Programm rund um Japan. Gegründet als ein studentisches Projekt ist Nippon Connection mittlerweile mit rund 100 gezeigten Kurz- und Langfilmen die größte Plattform für aktuelles japanisches Kino weltweit. Ergänzt wird das Filmprogramm von über 70 Rahmenveranstaltungen, die von künstlerischen bis zu kulinarischen Angeboten reichen.
Ende der 1990er Jahre entstand alles aus einer einfachen Idee. Die filmbegeisterten Studierenden Marion Klomfaß und Holger Ziegler, beide erfahren im Bereich Kino und Filmfestivals, wollten an der Frankfurter Goethe-Universität Filme aus Japan präsentieren. Denn obwohl japanische Filme damals auf großen internationalen Festivals Erfolge feierten, blieben sie im deutschen Kino und Fernsehen rar. Mit Unterstützung einiger Mitstreiter*innen starteten sie 1999 die Planung ihres studentischen Projekts.
Marion Klomfaß gewann bei einem Preisausschreiben ein Flugticket nach Japan und besuchte im Oktober 1999 zum ersten Mal das Yamagata International Documentary Film Festival und das Tokyo International Film Festival. Dort sichtete sie aktuelle japanische Filme und knüpfte erste Kontakte. Im April 2000 fand schließlich das erste Nippon Connection Filmfestival im Studierendenhaus der Goethe-Universität in Frankfurt-Bockenheim statt. An vier Tagen wurden 13 Filme gezeigt. Schon damals legte das Organisationsteam Wert auf ein umfangreiches Rahmenprogramm, um das Publikum anzulocken und auch für unbekannte japanische Filme mit Untertiteln zu begeistern. Die Besucherzahl der ersten Festivalausgabe übertraf die Erwartungen bei Weitem: Statt 1.500 kamen rund 10.000 Besucher*innen, die großes Interesse an aktuellen japanischen Filmen und Kultur zeigten und das Konzept bestätigten.
Der überwältigende Erfolg motivierte das Team, das Festival fortzusetzen. Dieses Jahr feiert Nippon Connection sein 25-jähriges Jubiläum. Mit mittlerweile über 100 Kurz- und Langfilmen im Programm, zahlreichen anreisenden Filmemacher*innen und rund 19.000 Besucher*innen, hat sich das Festival zur weltweit größten Plattform für japanischen Film etabliert. Anlässlich seines Jubiläums präsentiert Nippon Connection einen Talk zur Geschichte des Festivals sowie eine Ausstellung des Künstlers Robert J. Klings mit Aquarell-Skizzen, die an viele pinkfarbene Momente bei Nippon Connection erinnern. Zudem hält der Filmkritiker und Buchautor Dr. Jasper Sharp einen Vortrag über die wichtigsten Werke des japanischen Kinos der letzten 25 Jahre.
In der Retrospektive Turning Point – Japanese Cinema Of The 90s werden in Zusammenarbeit mit der Japan Foundation zwölf Filme aus den 1990er-Jahren vorgestellt. Die hohe Qualität und die kreative Vielfalt japanischer Filmproduktionen dieses Jahrzehnts inspirierte damals zur Gründung des Nippon Connection Filmfestivals im Jahr 2000. Drei Filme, die bereits bei der ersten Festivalausgabe gezeigt wurden, laufen anlässlich des Jubiläums im ehemaligen Festivalzentrum, dem Studierendenhaus der Goethe-Universität Frankfurt: In Toshiaki Toyodas Untergrund-Thriller Pornostar (1998) streift ein Namenloser durch die Straßen Shibuyas und macht Jagd auf Yakuza. Toyoda wird beim Festival neben seinem Debütfilm auch seine neueste Produktion Transcending Dimensions (2025) als Deutschlandpremiere persönlich vorstellen. Auch der renommierte Regisseur Nobuhiro Yamashita wird bei der Vorführung seines ersten Films, der Slackerkomödie Hazy Life (1999), zu Gast sein. Das Zombie-Rock-Spektakel Wild Zero (1999) ist das Debüt von Tetsuro Takeuchi und wurde besonders für seinen grandiosen Soundtrack gefeiert.
Im Rahmenprogramm wird auch dieses Jahr wieder mit der Japanologie der Goethe Universität zusammengearbeitet. Dr. Christian Chappelow lässt in einer kommentierten Lesung am 30. Mai Autor*innen der Bubble-Ära Japans zu Wort kommen. Prof. Dr.
Lisette Gebhardt hält am 28. Mai einen Vortrag über den radikalen Roman der ersten weiblichen Präsidentin des Japanischen P.E.N. Clubs.
Das komplette Programm und Tickets sind auf der Festivalwebsite verfügbar. Auf dem Instaaccount des AStA Frankfurt findet ihr auch ein Gewinnspiel für 2x2 Karten ür den Retrofilm "Wild Zero", der am 28. Mai um 21:30 Uhr in der Pupille laufen wird.