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Transparent: Kritisches Denken braucht Zeit und Raum

Punk statt Putin. Gegenkultur in Russland vor und nach Beginn des Angriffskrieges

23.05.2022

Mittwoch, 8. Juni, 19 Uhr, Café KoZ

Die Mehrheit der Menschen in Russland steht hinter Putin und unterstützt die Invasion der Ukraine. Aber es sind längst nicht alle. Oppositionelle Künstler*innen und Aktivist*innen stellen sich seit Jahren gegen das Regime, protestieren und machen Musik, Kunst und Literatur gegen den autoritären, nationalistischen, patriarchalen und queerfeindlichen Mainstream. Jetzt sprechen sie sich lautstark gegen den Krieg aus und erklären ihre Solidarität mit der Ukraine.

Diese oppositionellen Musiker*innen, Künstler*innen und Schriftsteller*innen sind aktuell starken Repressionen ausgesetzt. Die Mehrheit von ihnen hat seit Beginn des russischen Angriffskrieges das Land verlassen. Aber auch davor war es für sie nicht ungefährlich, staatliche Willkür, Geld- und Hafttrafen, Zensur und Angriffe waren an der Tagesordnung. Gleichzeitig waren Nischen vorhanden, es gab Möglichkeiten, Räume, die erkämpft und verteidigt wurden. Da Russland gerade im Eiltempo von einem autoritären Staat zu einer totalitären Diktatur wird, sind diese Spielräume nun dabei, sich zu schließen. Sie werden vielleicht für Jahre geschlossen bleiben. Doch das heißt nicht, dass die Gegenkultur aus Russland verschwunden wäre.

Der Vortrag gibt Antwort auf die Frage, wie Gegenkultur in Russland aussieht, gegen welchen Mainstream sie sich richtet und welchen Repressionen sie ausgesetzt ist. Beispiele aus Musik, Kunst und Literatur geben einen Einblick in die Gegenkultur der letzten Jahre und in die Situation seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine.

Norma Schneider ist freie Journalistin und Lektorin. Sie schreibt über Literatur, oppositionelle Kultur und Gesellschaft in Russland und Osteuropa u. a. für taz, nd aktuell, FAZ und Jungle World. Im Frühjahr 2023 erscheint ihr Buch über Gegenkultur in Putins Russland.

Die Veranstaltung wird moderiert von Annkatrin Müller.